Freundschaft geht durch den Magen

Mit der Eventreihe „Culinary Friendships“ holt das POST Family Resort die österreichische Koch- und Wein-Elite ins salzburgerische Unken. Zum Auftakt gab’s einen steirischen Buschenschank-Abend.

Text · Sonja Planeta
Fotos · POST Family Resort, Sonja Planeta

„Der Kulinarik in Familienhotels haftet oft ein negativer Beigeschmack an.
Wir zeigen, dass es auch anders geht.“
Florian Unseld, Junior- & Küchenchef im POST Family Resort

Ein heftiger Regenschauer geht über Unken nieder. In der Seealm am Ufer des Naturbadesees im POST Family Resort spielt eine dreiköpfige Musikkombo Heurigenlieder, während im Hintergrund im Kaminofen ein Feuer lodert. Die Stimmung ist ausgelassen und behaglich, an diesem ersten von vier Abenden, der Teil der Eventreihe Culinary Friendships ist. Jeder Abend steht unter einem anderen Motto, jedes Mal sind andere Winzer:innen zu Gast, an zwei Terminen auch Gastköch:innen. Die Idee zur Veranstaltung entstand bereits im Vorjahr. „Geplant war ein Event rund um unseren Naturbadesee gemeinsam mit verschiedenen Winzern, Köchen und Schnapsbrennern, das wir jedoch wetterbedingt absagen mussten. Heuer holen wir das Ganze in kleinerem Rahmen in unserer Seealm mit maximal 30 Gästen pro Abend nach“, erzählt Initiator Florian Unseld, Junior- und Küchenchef des POST Family Resorts.

Beim Auftaktevent „Seealm ♡ Buschenschank“ kocht Unseld mit seinem Team in der offenen, zum Badesee ausgerichteten Küche der Seealm, die Weinbegleitung übernehmen die steirischen Weingüter Trummer am Obegg und Muster Gamlitz. Nach und nach kommen die Gerichte zum Teilen in die Tischmitte: Saures Rindfleisch aus selbstgemachter Pastrami mit Wachteleiern, Räucheraal-Sulz mit Morcheln, gebackene Blunzn auf Trüffelpüree, Wurstsalat mit Mortadella und Erdäpfelkas, Wurzelfleisch aus Schweinsbackerl und -filet mit Spargel und zum Abschluss Straubn mit Sauerrahmeis. „Jeder, der schon einmal in einem Buschenschank war, weiß, da wird eine saure Wurst bestellt oder ein Schweinsbratenbrot, und dann wird alles in die Mitte gestellt. Daran angelehnt haben wir unser Sharing-Konzept entwickelt.“ Und das Konzept geht auf: Über den Abend wachsen die Tische zusammen, es wird gelacht, mitgesungen, einander zugeprostet und wohlwollend der Nachschlag überlassen. „Es heißt oft, dass das Teilen am Tisch in anderen Esskulturen besser funktioniere und Sharing-Konzepte hierzulande nicht angenommen werden, aber das sehe ich nicht so. Wenn man bei uns ins Wirtshaus geht und ein Bratl oder Gansl bestellt, dann immer für den ganzen Tisch. Das jeder glaubt, dass er zu kurz kommt, ist natürlich auch eine Tatsache, aber wir haben bisher nur gute Erfahrungen gemacht.“

Einstweilen hat der Regen in Unken nachgelassen. Einige Gäste haben sich an die Bar gestellt, verkosten Weine nach, es wird zur Musik geklatscht und geschunkelt. Florian Unseld will den genussaffinen Gästen seines POST Family Resorts mit Culinary Friendships ein besonderes Zuckerl bieten. Familienhotels, so sagt er, hätten oft einen negativen Beigeschmack, wenn es um die Kulinarik geht. Dass es in seinem Fall anders ist, hat er gerade eindrucksvoll bewiesen.

Print Friendly, PDF & Email