{Strada del Prosecco} & Erdäpfel-Kürbis-Gnocchi mit Salbei-Butter

Kürbis-Gnocchi

Ein schmackhaftes Herbstrezept und unsere besten Tipps für eine „prickelnde“ Tour von Conegliano nach Valdobbiadene.

„Prosecco ist alles„, erklärt Annarita zum gefühlten zehnten Mal und mit unüberhörbarem Nachdruck in der Stimme, ehe la mia famiglia und ich den Sprudel in unserer Hand endlich richtig benennen. Wir sitzen auf der Terrasse des Agriturismo Althe’a mit Blick auf die Chiesa di San Pancrazio in Formeniga, vor uns aufgereiht eine Auswahl der Althe’a Weine. Unweigerlich fällt mir der Vergleich ein, wenn jemand in Wien einen simplen „Kaffee“ bestellt. Keine Sorge, wird umgehend beschwichtigt, selbst Italiener wissen oft nicht, dass Prosecco einst für die weiße Rebsorte (nun Glera genannt) und heute für das Anbaugebiet steht, und nicht für das Getränk per se. Was wir in der Hand halten ist also in erster Linie nach dem Kohlensäuregehalt zu unterscheiden und heißt demnach entweder Vino, Vino Frizzante (Perlwein) oder Vino Spumante (Schaumwein). Im zweiten Schritt folgt dann die Unterscheidung von Spumante nach dem Restzuckergehalt in Gramm pro Liter: Brut enthält 0-12 g/l, Extra Dry 12-17 g/l und Dry 17-32 g/l. Wie selbstverständlich bestätigen wir Annaritas Erfahrung, dass Österreicher zum Brut und Italiener zum Extra Dry tendieren, und kaufen – auch auf den folgenden Weingütern – kistenweise Spumante mit niedrigem Restzuckergehalt.

Fast alle Flaschen tragen den Aufdruck D.O.C.G. (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) am Etikett, die „kontrollierte und garantierte“ Herkunftsbezeichnung von Weinen aus den Anbaugebieten zwischen Valdobbiadene und Conegliano. Das Gütesiegel ist ähnlich dem DAC in Österreich und liegt in puncto Qualität über D.O.C. (Denominazione di origine controllata). Als wir nach der dritten Probe sicher sind, die Welt des Prosecco nun verstanden zu haben, öffnet Annarita einen Prosecco Spumante Superiore di Cartizze. Wir lernen, dass die Trauben aus der gleichnamigen Region östlich von Valdobiaddene stammen und das Anbaugebiet auf kaum mehr als 100 Hektar limitiert ist. Ähnlich hoch wie der Preis pro Flasche ist auch der Restzuckergehalt mit 23 g/l. Komplettiert wird unser Prosecco-Fachwissen schließlich durch Daldin, wo wir einen Prosecco Superiore Spumante Millesimato verkosten, quasi der „Jahrgangssekt“, der nur aus den besten Trauben aus einem Jahrgang vinifiziert wird.

Lust auf eine Reise in die Proseccostraße? Hier unsere Tipps für Unterkunft, Weingüter & Restaurants:

Bed & Breakfast

Agriturismo Althe’a Agriturismo Althe’a

Agriturismo Althe’a
Via Confin 57, 31029 Vittorio Veneto

Weingüter

Andrea da Ponte
Via Priomo Maggio 1, 31020 Corbanese di Tarzo

Casa Bianche
Via Barriera 41, 31058 Susegana

Daldin
Via Monte Grappa 29, 31020 Vidor

Villa Sandi
Via Erizzo 113/A, 31035 Crocetta del Montello

Grappa

Nardini
Ponte Vecchio, 2, 36061 Bassano del Grappa

Poli
Via Gamba 6 (Ponte Vecchio), 36061 Bassano del Grappa

Hofladen

Landhaus Borgoluce

Landgut Borgoluce
Località Musile 2, 31058 Susegana
Öffnungszeiten: Mo-Fr 8.30-12.00 Uhr und 14.30-18.99 Uhr, Sa 8.30-12.00 Uhr
Milchprodukte (Mozzarella!) und Fleisch vom Büffel, Salami, Honig, Mehl, Olivenöl, Valdobiaddene Prosecco Superiore D.O.C.G. u.v.m. Die Produkte werden unweit des Languts auch in der gleichnamigen Osteria verarbeitet.

Restaurants

Osteria Borgoluce

Osteria Borgoluce
Via Morgante 2° 34, 31058 Susegana
Öffnungszeiten: Mi-So 12.00-14.30 Uhr und 19.00-22.30 Uhr

Hosteria al Ponte Maset
Via San Giuseppe 1, 31020 Tarzo

Trattoria Al Larin Da Bepo
Via dei Soldera 5, 31029 Vittorio Veneto

Spaghetteria La Loggia
Piazza Papa Giovanni Paolo I 10, 31029 Vittorio Veneto

Erdäpfel-Kürbis-Gnocchi mit Salbei-Butter
Vor unserem Aufenthalt in der Proseccostraße verbrachten O. und ich mit meiner Familie eine Woche in der Toskana. In einem kleinen Haushaltswarenladen in der Via Sant’Antonio in Florenz erstand O. ein lang ersehntes Gnocchi-Brett, das kaum zurück in Wien auch gleich ausprobiert wurde.

Zutaten für 4 Portionen:

200 g Kürbis (z.B. Hokkaido), geschält, entkernt und in kleine Stücke geschnitten
1 kg mehlige Erdäpfel
150-200 g Mehl + Mehl für die Arbeitsfläche
2 Eigelb
1 Handvoll frische Salbeiblätter
150 g Butter
Parmesan
Olivenöl
Salz, Pfeffer a. d. Mühle

Kürbisstücke auf einem mit Backpapier belegten Backblech verteilen, mit Olivenöl beträufeln, salzen, pfeffern und im vorgeheizten Ofen bei 180°C ca. 20 Minuten weich garen. Herausnehmen, fein pürieren und vollständig auskühlen lassen.

Erdäpfel ungeschält in reichlich Salzwasser weich kochen, abgießen und einige Minuten ausdampfen lassen. Noch warm schälen und mit einer Erdäpfelpresse oder einem -stampfer fein zerkleinern. Vollständig auskühlen lassen.

Erdäpfel- und Kürbispüree, 150 g Mehl und Eigelb in eine große Rührschüssel geben, kräftig salzen und pfeffern und mit den Händen rasch zu einem homogenen Teig verarbeiten. Sollte der Teig noch zu feucht sein, weitere kleine Mengen Mehl einarbeiten. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche in sechs Portionen teilen, zu fingerdicken Rollen formen und diese in 1-1,5 cm dicke Stücke schneiden. Zu Gnocchi formen und mit leichtem Druck über ein Gnocchi-Brett oder die Zinken einer Gabel rollen.

In einem großen Topf reichlich Salzwasser zum kochen bringen. Butter in einer großen Pfanne langsam schmelzen und die Salbeiblätter darin frittieren. Die Gnocchi ggfs. portionsweise ins kochende Wasser geben und nur so lange kochen, bis sie an die Oberfläche steigen (ca. 1/2-1 Minute). Mit einem Schaumlöffel herausheben, abtropfen lassen und in der Salbei-Butter schwenken. Nach Belieben mit groben Parmesanspänen servieren.

Adaptiert nach einem Rezept aus “Pasta – eine Kunst” von Lucio Galletto & David Dale, S. 262.

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5 Kommentare zu “{Strada del Prosecco} & Erdäpfel-Kürbis-Gnocchi mit Salbei-Butter

  1. Liebe Sonja,
    Ein wunderschöner, informativer Post 🙂
    Das Gnocchi Rezept werde ich ausprobieren, mit Kürbis habe ich noch keine hergestellt.
    Das Brett ist genial…
    Lecker schauen Sie aus!
    Herzliche Grüße,
    Sabine

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